Wie können wir das Klima schützen?

ORF-Wetter-Experte Marcus Wadsak, Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, Autorin Margot Fischer und Wiener Linien-Chefin Alexandra Reinagl, beschreiben wie jedeR von uns einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten kann!

„Um die Pariser Klima­ziele zu erreichen, müssen wir unsere Gewohnheiten dringend überdenken und ändern – in neun Jahren ist es bereits zu spät!“ Zu diesem Urteil kommt ORF-Wetter-Experte Marcus Wadsak. Gemeinsam mit vielen anderen ExpertInnen und Prominenten unterstützt er den „Europäischen Klimapakt“. Dieser ruft dazu auf, ein persönliches Klimaversprechen abzugeben und sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen.

Es geht nicht weiter wie bisher

„Die Klimakrise geht uns alle an“, plädiert Kromp-Kolb. Nicht nur PolitikerInnen müssen jetzt mutige Entscheidungen treffen. Es liege an uns allen, eingelernte Verhaltensweisen zu ändern, ist die Expertin überzeugt. „Ist es notwendig, Wasserflaschen zu kaufen oder ins Auto zu steigen, wenn man in Wien wohnt?“, fragt die Klimaforscherin. Fischer spricht sich ebenfalls dafür aus, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Häufig werden Produkte eingekauft, die nur wenig später wieder im Müll landen.

Auch für Wadsak gibt es keine Alternative zu einem tiefgreifenden Wandel. Dabei gilt es zu bedenken, dass sich dieser auch auf andere Lebensbereiche auswirkt: „Viele dieser Veränderungen haben nicht nur positive Auswirkungen auf unser Klima, sondern auch auf unsere Gesundheit.“ „Eine Bekannte von mir hat durch den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad nicht nur eine Menge Gewicht verloren, sondern erspart sich nun sogar eine Knieoperation, da das Radfahren ihre Gelenke schmiert“, erzählt Fischer.

Für Reinagl ist es außerdem wichtig, Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen: „70 Prozent der angemeldeten Pkw in Wien sind Firmenwagen. Das hat früher als Statussymbol gezogen. Warum setzt man jetzt nicht vermehrt auf Carsharing oder Benefits wie Jahreskarten?“

Öffis nützen, Klima schützen

Einig sind sich die Exper­tInnen darin, dass die Öffis eine Schlüsselrolle im Kampf für den Klima­schutz spielen. „Im Verkehr ­haben wir in Österreich noch immer steigende Emissionen“, beschreibt Wadsak.

Um die Klimaziele zu er­reichen, führe laut Kromp-Kolb kein Weg daran vorbei, die Öffis attraktiver zu gestalten als das Auto. In Wien sei das bereits für viele Strecken der Fall: „Von Hütteldorf nach Heiligenstadt kann das Auto mit der U4 weder hinsichtlich Zeit noch Komfort mithalten.“

„Wer rechnen kann, fährt in Wien mit den Öffis“, sagt auch Fischer mit Blick auf die Jahreskarte der Wiener Linien für einen Euro pro Tag. Sie sieht in der Kombination von Öffis, Fahrrad und E-Rollern großes Potenzial für die Mobilität in der Stadt. Auf diese Strategie setzen auch die Wiener Linien mit dem stetigen Ausbau der WienMobil-Stationen: „Auf allen Wegen durch die Stadt ist WienMobil der perfekte Begleiter. Egal ob man mit der U-Bahn zum Shopping fahren oder sich ein Auto für einen Ausflug ausleihen möchte“, so Reinagl.

Das Wien von morgen

Aber sind autofreie ­Großstädte realistisch? Für Reinagl ist diese Vorstellung „definitiv keine Utopie, sondern eine wunderschöne ­Vision“. Dass die WienerInnen künftig noch mehr Wege zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis zurücklegen, ist auch notwendig, denn die Stadt hat sich vorgenommen, bis 2040 CO2-neutral zu sein.

Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist eine ein­fache Möglichkeit, den Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen. Wer vom Auto auf die Öffis umsteigt, spart pro Jahr rund 1.500 Kilo CO2. Wer sich ebenfalls am „Europäischen Klimapakt“ beteiligen ­möchte, kann online sein persönliches Klima­versprechen abgeben.

Mehr Infos zum Europäischen Klimapakt gibt es hier.

Dieser Beitrag erschien in der September Ausgabe des vormagazins.
Autor: Andreas Cavar
Fotocredits: Wolfgang Gaggl, Irene Schaur, DnD Landschaftsplanung, Wiener Linien

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