Wenn die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen, hat unser Winterdienst schon viele Monate Arbeit hinter sich. Von 1. November bis 31. März ist er aktiv, aber bereits im April beginnen die Vorbereitungen. Unser Ziel ist es, jederzeit auf einen Wetterumschwung reagieren zu können. Der Öffi-Verkehr soll egal bei welcher Witterung möglichst ungestört funktionieren. Dafür stehen über 200 MitarbeiterInnen und etwa 80 Fahrzeuge zur Verfügung.
Nach dem Winter ist vor dem Winter: Bereits im Frühjahr werden die Maschinen und Geräte gesäubert und gewartet. Im Herbst füllen die MitarbeiterInnen alle Streuwägen und Depots mit Splitt.
Enge Zusammenarbeit mit der ZAMG
Die Einsatzstufen des Winterdienstes sind von der Witterung abhängig. Sie reichen von der Rufbereitschaft, die ab November besteht, bis zum tatsächlichen Räum- und Streueinsatz. Diese legen wir mithilfe der Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geologie (ZAMG) fest. Je nachdem, welche Aufgaben anstehen, sind unterschiedlich viele MitarbeiterInnen im Einsatz.
Wenn sich in der Nacht Glatteis bildet, rückt unser Winterdienst noch vor den ersten Fahrzeugen aus. Er streut die tausenden Haltestellen in unserem Netz und räumt die Schienenstraßen. Unsere MitarbeiterInnen bekommen dabei Unterstützung von ArbeiterInnen privater Firmen. Aber alleine durch die große Anzahl an Haltestellen - in ganz Wien sind es weit über 5.000 - dauert es, bis Haltestellen vom Schnee gereinigt sind.
Für diese Aufgabe verwenden wir umweltschonende Streu- und Auftaumittel, zum Beispiel Feuchtsalz. Dieses kann in geringeren Mengen als andere Mittel eingesetzt werden. Um die Feinstaubbelastung niedrig zu halten, mischen wir unseren Splitt mit Sole, einem Gemisch aus Wasser und Salz. Unsere Sole kommt übrigens aus vier Aufbereitungsanlagen, die wir selbst betreiben.
Ab einer Schneehöhe von ca. fünf Zentimetern rücken unsere Räumfahrzeuge aus - wir schaffen den Schnee von Gleisen und den U-Bahn-Bereichen weg. Für die Räumung von Straßen ist grundsätzlich die MA 48 zuständig; wir unterstützen die Straßenräumung bei Bedarf, damit unsere Fahrzeuge gut vorankommen.
Winter-Mythen
Dass die Wiener Linien für die Räumung aller Haltestellen verantwortlich sind, ist übrigens ein Mythos. Für das Räumen von Haltestellen, die sich am Gehsteig befinden, sind grundsätzlich die HausbesitzerInnen verantwortlich. Diesen und sechs weitere Winter-Mythen haben wir uns in diesem Blogbeitrag angesehen.
Langsam, aber sicher unterwegs
Viele ärgern sich darüber, dass sie bei Schnee und Eis langsamer vorankommen. Durch die Wetterbedingungen haben jedoch alle Fahrzeuge – egal, ob Bim, Bus, Auto oder LKW – längere Bremswege. Der Verkehr kommt bei Schneelage also generell langsamer voran. Die Straßen sind nass und rutschig, daher steigt auch die Zahl der Unfälle zu dieser Jahreszeit an. Langsam unterwegs sein, heißt daher auch sicher unterwegs sein!
Unfälle passieren dennoch und verzögern den Öffi-Verkehr. Autos bleiben hängen und blockieren Kreuzungen. Ein anderes Ärgernis sind Falschparker. Das ganze Jahr über parken täglich mehrere PKW zu weit vom Gehsteig entfernt und blockieren damit unsere Straßenbahnen. Durch den Schnee am Straßenrand passiert es im Winter aber noch weit häufiger, sodass die Feuerwehr ein Auto verschieben oder abschleppen muss. Das bedeutet regelmäßig Verzögerungen und Einschränkungen bei den Öffis. Daher sollte man auf jeden Fall mehr Zeit für seine Wege einplanen. Wenn möglich, ist die U-Bahn die beste Wahl. Sie ist vom Verkehr unabhängig und von der Witterung am wenigsten beeinflusst.
Noch mehr Informationen zum Thema Winter und Winterdienst finden Sie auf unserer Website.
Kommentare (2)
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