Donaukanal Linie 31

Eine Reise mit den Öffis durch die vielfältigsten Bezirke Wiens

Wien ist wirklich vielfältig und zieht uns damit regelmäßig in ihren Bann. Wir zeigen euch, wie ihr einen Tag abseits der typischen Wienwege verbringen könnt und nehmen euch mit auf eine Reise in eines unserer Lieblingsurlaubsländer: die Türkei.

Lebenskultur auf dem Viktor-Adler-Markt

Wir starten früh am Morgen mit einem Besuch am Viktor-Adler Markt (U1 Station Reumannplatz). Eine breite Auswahl an heimischer und orientalischer Ware wartet hier auf neue BesitzerInnen. Egal ob du auf der Suche nach handgefertigter Kleidung, bunten Blumen, knackigem Paprika, duftenden Gewürzen oder international kulinarischen Spezialitäten bist, hier wirst du definitiv fündig! Besonders empfehlenswert ist der morgendliche Besuch am Bauernmarkt, der täglich (außer sonntags und feiertags) von 7:00 bis 12:30 Uhr stattfindet. Das Besondere: Hier gibt es die lautesten Marktschreier Wiens. Schon von Weitem hört man die Rufe über den Markt: „Zwei Kilo nur ein Euro“.

Mit ein paar Schnäppchen im Körbchen wird es Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Rund um den Markt gibt es auch zahlreiche nette kleine Cafés die günstige und gute türkische Frühstücksvarianten anbieten – natürlich inklusive kräftigem türkischen Kaffee oder Tee. Unser persönliches Highlight: Der Diwan in der Rotenhofgasse. Hier gibt es türkische Hausmannskost, aber auch vegetarische Spezialitäten. Alleine die Einrichtung des Lokals mit dem riesigen Aquarium ist wirklich sehenswert!

Linie 11 Quellenstraße/ Reumannplatz im 10. Bezirk.
Linie 11 Reumannplatz-Quellenstraße

Türkisches Bad im Amalienbad am Reumannplatz

Gut gestärkt steuern wir das bekannte städtische Hallenbad an. Es entstand in den 1920er Jahren und ist seither sehr beliebt unter den WienerInnen. Dies liegt vor allem an der besonders anschaulichen Innenarchitektur im Art-Déco-Flair. Auch wenn Hallen- und Saunabäder derzeit coronabedingt geschlossen sind, freuen wir uns umso mehr, wenn wir wieder im Dampfbad entspannen können. Das klassische orientalische Dampfbad steht für eine jahrhundertealte Badekultur. Ursprünglich wurden im Hamam rituelle Waschungen vorgenommen, heute ist es vor allem ein Ort, an dem man sich trifft, um zu plaudern und sich auszutauschen. Was in Wien das Kaffeehaus ist, ist im Orient das Hamam!

Aufnahme eines alten Busses vor dem Amalienbad im Jahr 1935.

Kebap-Stände, Friseursalons, schnelle Autos, schallende Musik und Balkan-Clubs

Vom 10. Bezirk geht es nun weiter in den 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Wir nehmen die 6er Bim bis zum Westbahnhof und von dort die U3 bis Johnstraße. Jetzt sind wir mittendrin! An jeder Ecke befinden sich türkische und indische Supermärkte, Kebap- und Baklavastände und auch Clubs und Cafés mit Balkan-Flair. Vor allem Sportereignisse werden hier sehr zelebriert. Jeder sollte einmal die Erfahrung machen, bei einem Fußball-Match in einem der Cafés auf der Märzstraße mitzufiebern!

Brunnenmarkt und Yppenplatz

Nächster Stopp ist im 16. Bezirk. Wir nehmen die U3 von Johnstraße bis Westbahnhof, steigen dort in die U6 um und fahren bis zur Station Thaliastraße. Der Brunnenmarkt ist von hier nur noch einen Katzensprung entfernt.

Auch dieses Grätzel lebt von seiner Vielfalt. Neben der als „Balkanstraße“ bekannte Ottakringer Straße, auf der es vor allem viele serbische Cafés gibt, finden wir am Brunnenmarkt vermehrt türkische Spezialitäten und syrische Imbisse. Mit mehr als 170 Ständen zwischen Thaliastraße und Ottakringerstraße ist er der größte Straßenmarkt Wiens und versprüht an jeder Stelle Urlaubsfeeling, so wie am Yppenplatz. Das gesamte Grätzl um den Yppenplatz und den Brunnenmarkt herum hat es sogar schon auf Platz 34 der weltweiten „Trendviertel“ geschafft. Hier fühlt man sich einfach wohl und kriegt gute Laune von dem Geruch orientalischer Gewürze, dem bunten Treiben und der in der Luft liegenden Leichtigkeit.

Die Kamelya Café-Konditorei (Brunnengasse 74/3, 1160 Wien) solltet ihr auf jeden Fall für Kaffee und Baklava oder andere Süßspeisen besuchen. Da es noch so viele weitere, tolle Restaurants und Cafés in dieser Gegend gibt haben wir gleich mal mehrere Vorschläge für euch: Eins ist sicher, überall werdet ihr mit Köstlichkeiten und authentischer und herzlicher Atmosphäre begrüßt.

Syrischer Imbiss (Gaullachergasse 4, 1160 Wien)

An-Do (Brunnemarkt Stand 169, 1160 Wien)

Lokanta Oase (Friedmanngasse 14, 1160 Wien)

Liman (Payergasse 2, 1160 Wien)

Straßenbahn der Linie 46, hier im Bild auf der Thaliastraße.
Linie 46 am Brunnenmarkt auf der Höhe Thaliastraße.

Wer möchte, kommt jetzt mit auf einen Abstecher in den Türkenschanzpark! Ansonsten geht es weiter in den 20. Bezirk für einen letzten türkischen Snack und ein unvergessliches Erlebnis auf dem Wasser. Denn dort verbringen wir an heißen Sommertagen doch am liebsten unsere Urlaubszeit.

Türkenschanzpark

Vom Yppenplatz zum Türkenschanzpark ist es ganz einfach: Wir nehmen die U6 von der Station Josefstädterstraße bis zur Station Währingerstraße/Volksoper. Hier steigen wir in den 40A in Richtung Döblinger Frhf./F.Dahn-Str. um und fahren bis zur Station Gregor-Mendel-Straße.

Der Name des Parks lässt sich historisch ableiten, denn: hier fand 1529 die erste Wiener Türkenbelagerung (bzw. Osmanbelagerung) statt. Dort wo der Park heute ist, befand sich außerdem während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683 eine Schanze der Türken. Der Yunus-Emre-Brunnen, den wir im Park finden, ist dem türkischen Volksdichter gewidmet und steht für Freundschaft und Völkerverständigung. Eines der wenigen Denkmäler, das das Verbindende zwischen den ehemaligen Gegnern bestärkt. Eine schöne und wichtige Geste, wie wir finden!

Jedenfalls zählt der Türkenschanzpark für viele WienerInnen zum Lieblingsrückzugsort und das zurecht. Wir möchten nicht zu viel vorwegnehmenn – schaut einfach selbst mal vorbei!

Bootstour am Donaukanal: (Fast) Wie der Bosporus-Cruise in Istanbul

Um in den 20. Bezirk zu kommen, folgen wir mit der U6 ab Josefstädterstraße weiter dem Gürtel und fahren erstmal über den Donaukanal Richtung Norden. Auch dieser Bezirk ist bekannt für seine türkische Küche. In der Gegend um die Jägerstraße kehren wir gerne im stadtweit-bekannten Restaurant Kent ein und trinken nach dem Essen auch noch einen türkischen Kaffee, Tee oder Rakı.

Gestärkt und glücklich können wir den „Bosporus-Cruise“ nun kaum erwarten. Dafür nehmen wir die U4 von der Station Friedensbrücke bis zum Schwedenplatz, denn hier ist die Abfahrt und Ankunft der City-Bootstouren. Die Sonne steht bei einer Nachmittagstour schon etwas niedriger und verleiht dem Ganzen eine warme Atmosphäre. Zum Sonnenuntergang können wir uns nach der Tour noch an den Donaukanal setzen. Wir finden, dass das der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Tages ist!

Donaukanal Marienbrücke mit Zug der Linie 31
Abendstimmung am Donaukanal. Im Hintergrund seht ihr die 2er Bim auf der Marienbrücke.
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