


Mitarbeiter Fahrgastinfo Kayahan C. (24)
Wir haben über Funk gehört, dass ein Buslenker Schüsse am Schwedenplatz wahrgenommen hat. Auf den Kameras haben wir dann gesehen, dass dort immer mehr Blaulicht zusammengekommen ist. Die Fahrgäste wurden sofort über die diversen Maßnahmen, z.B. per Durchsagen, informiert – natürlich immer in Abstimmung mit der Polizei. Denn auch wir wussten ja nicht, welche Informationen richtig und falsch waren. Da sich die Maßnahmen oft änderten, haben wir entschieden, die Durchsagen ganz allgemein zu halten, wie z.B. „Meiden Sie die Innenstadt“. Die FahrerInnen und LenkerInnen haben daraufhin die direkte Kommunikation mit den Fahrgästen übernommen und ihnen erklärt, wo, wie und wann die Linien unterwegs sind. Für mich war der Tag um 2:00 Uhr Früh zu Ende.
Kayahan C. ist seit 2017 Mitarbeiter der Wiener Linien.

Mitarbeiter U-Bahn-Leitstelle Christine L. (48) und Christoph N. (33)
Ein Service-Mitarbeiter hat uns um 20:00 Uhr panisch angefunkt, dass es eine Schießerei am Schwedenplatz gibt. Hunderte Menschen haben im Stationsgebäude Sicherheit gesucht. Wir haben sofort über die Betriebsleitstelle die Blaulichtorganisationen alarmiert und dann haben sich die Meldungen bei uns überschlagen. Im Sekundentakt haben wir Funksprüche der MitarbeiterInnen entgegengenommen und haben sie beruhigt. Wir haben auch alle Anordnungen des Einsatzstabs umsetzen können. Nebenbei haben wir auch noch unsere alltägliche Arbeit geleistet: Nachtarbeiten wurden abgesagt. Rettungs- und Polizeieinsätze außerhalb der Innenstadt-Stationen mussten koordiniert werden. Gleichzeitig haben wir uns bemüht unsere MitarbeiterInnen vom Service- und Reinigungsteam so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Es war eine psychische Dauerbelastung – aber wir mussten für die KollegInnen vor Ort ruhig bleiben. Eines hat sich ganz deutlich gezeigt: Wir haben diese Situation nur deshalb so gut bewältigt, weil wir alle zusammengearbeitet haben.
Christine L. ist seit 1995 Mitarbeiterin der Wiener Linien.
Christoph N. ist seit 2007 Mitarbeiter der Wiener Linien.

Mitglied im Polizei-Einsatzstab Karl Z. (45)
Ich war gemeinsam mit Rettung, Feuerwehr und der Stadt Wien Teil einer Fachgruppe und direkt in der Landespolizeidirektion am Schottenring. Wir sind nicht nur in solchen Ausnahmesituationen, sondern ganz regelmäßig mit allen Blaulichtorganisationen im Austausch. Die bisher ganz ausgezeichnete Zusammenarbeit hat auch an besagtem Montag hervorragend funktioniert. Gemeinsam wurden betriebliche und sicherheitsrelevante Entscheidungen getroffen und ich habe diese Entscheidungen schließlich in die Leitstelle der Wiener Linien weiterkommuniziert. In Erinnerung wird mir vor allem ein mulmiges Gefühl bleiben, das ich bei der Anfahrt zum Einsatzstab hatte. Die Informationslage war einfach nicht klar. Klar war für mich hingegen: Ich erledige meinen Job.
Karl Z. ist seit 1999 Mitarbeiter der Wiener Linien.



Wiener-Linien-Geschäftsführung Alexandra Reinagl und Günter Steinbauer
Für jede Einzelne und jeden Einzelnen war der Allerseelen-Abend eine enorme Belastung. Dem Terror so direkt ausgesetzt zu sein, war für niemanden von uns vorhersehbar. Wir sind sehr, sehr stolz darauf, wie professionell unsere Heldinnen und Helden der Nacht mit dieser Situation umgegangen sind. Gemeinsam haben wir Wien mobil gehalten und einmal mehr bewiesen: Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien ist auch in Krisensituationen Verlass. Sie alle haben ihre eigene Angst zum Wohl der Allgemeinheit hintenangestellt und mitunter weit über ihre persönlichen Grenzen hinaus agiert. Die Entscheidungsträger, die stets das Wohl aller im Blick behalten haben, konnten sich zu jeder Sekunde auf genau diese Menschen zu 100 Prozent verlassen. Nur gemeinsam war es möglich, diese unbegreiflichen Stunden zu überstehen. Danke
Kommentare (4)
Danke!!
Tolle Zusammenarbeit
Sehr guter Bericht.👍🏻👍🏻🇦🇹🇦🇹
Wien hält immer und bei jeder Situation zusammen
Ihr seid ein ganz wichtiger Teil von Wien und ihr macht eure Arbeit ganz toll! Bleibt so!
DANKE!
Vielen Dank für das Teilen eines so erstaunlichen Blogs.