Die Grätzelbetreuer der neuen U2xU5 Baustelle.

Unser Grätzelflüsterer

Als Mitarbeiter der Ombudsstelle kümmert sich Franz Schwarz während des U2xU5-Baus um die Sorgen der AnrainerInnen und Geschäftsleute. Jeden Tag geht er deshalb zehn bis 15 Kilometer durch „seine“ Grätzel.

Die Verlängerung der U2 und die neue U5: Ein riesiges Bauvorhaben, schon bevor der eigentliche U-Bahn-Bau startet. „Seit vier Jahren laufen die Vorarbeiten. Bevor der Bau so richtig losgeht, waren die Einbauten dran, Kanal, Wasser und so“, erklärt Franz Schwarz im Baubüro in der Mariahilfer Straße. Viele Magistratsabteilungen arbeiten hier Hand in Hand. Franz Schwarz, Mitarbeiter der Wiener-Linien-Unternehmenskommunikation, ist als Mitarbeiter der Ombudsstelle dafür da, sich um die Sorgen und Fragen der AnrainerInnen und Geschäftsleute im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau zu kümmern. In Summe wird der U2xU5-Bau 450.000 Menschen betreffen. Rund um die Stationen Pilgramgasse und Neubaugasse ist Franz Schwarz für 65.000 AnrainerInnen zuständig.

Franz Schwarz ist Ansprechpartner für 65.000 AnrainerInnen.

Viel Information

Die GrätzelbetreuerInnen sind telefonisch und per Mail erreichbar. Ebenso wichtig ist der persönliche Kontakt. Franz Schwarz hat auf seinen Runden durch die Grätzel schon hunderte Visitenkarten, Flyer und Broschüren verteilt. Wichtig sind auch Info-Veranstaltungen, die schon lange vor dem Bau durchgeführt wurden. Schwarz: „Es geht darum, den Leuten die Vorteile näherzubringen, die sie dann nach dem Baulärm genießen können.“

Bisher gab es noch nicht viele Konflikte – die großen Bauarbeiten für die neuen Stationen, die Tunnel und alles was dazu gehört, dauern aber Jahre, erzählt Schwarz: „Dann kommt einiges auf die AnrainerInnen und damit auf uns zu.“ Die Themen sind von anderen Baustellen bekannt: „Wie laut wird es? Komme ich auch während der Bauzeit gut zu meiner Wohnung? Wer übernimmt die Kosten, sollten unerwartet Schäden auftreten? etc. Da ist es wichtig, jemanden zu haben, mit dem man reden kann.“

Dass man es aber nicht allen recht machen kann, weiß Franz Schwarz, das gehört zum Job dazu. Eine Hausbesitzerin hat beispielsweise einmal kurzerhand den Plan neu gezeichnet – ihr gefiel der Platz des Lüftungsturms in der Nähe ihrer Wohnung nicht – und gemeint: „Schaun’s, so ist es besser, geben Sie das dem Architekten!“ Ein anderer Anrainer hat vorgeschlagen, die Tunnelröhre „eh nur zehn Meter weiter drüben zu verlegen, das kann ja net so schwierig sein.“ Ganz so einfach ist das aber natürlich nicht. Einer Lüftung muss dort sein, wo es unterirdisch auch etwas zu entlüften gibt. Und der Trassenverlauf ist Ergebnis von detaillierten Bodenuntersuchungen und abhängig von unzähligen Rahmenfaktoren. "Eine U-Bahn ist ja keine Achterbahn. Da sind weder enge Kurven noch starke Steigungen möglich", erklärt Schwarz.

Der 55-jährige Pressbaumer ist gelernter Gas-Wasser-Heizungs-Installateur, hat auf dem zweiten Bildungsweg maturiert und seit 1985 bei den Wiener Linien eine sehr spannende und bunte Karriere gemacht. Mit Straßenbahnfahren hat es angefangen, dann verkaufte er Fahrkarten, wechselte zum Kundendienst, versuchte einige Jahre lang im Außendienst SchwarzfahrerInnen vom Sinn der Mehrgebühr zu überzeugen und kam nach Stationen im Schadensmanagement, Controlling und in der Betriebsaufsicht zurück in den Kundendienst. Als Mitarbeiter der Ombudsstelle kann er jetzt all diese Erfahrungen für die Anrianerinnen und Anrainer der neuen U-Bahn-Stationen einbringen.

Das Kundendienst-Gen

Soziales Fingerspitzengefühl war immer notwendig. „Ich liebe Jobs im Kundendienst, dafür bin ich geboren“, sagt Schwarz lachend, der in sich das „Kundendienst-Gen“ entdeckt hat. „Anerkennung, Wertschätzung und Respekt – das sind die Eigenschaften, die sich jeder Mensch auf die Fahnen heften sollte.“

Hier mehr Infos zum Bauprojekt auf der Projektseite: https://u2u5.wien.gv.at/

Nach oben