Die U4 befördert jährlich 86 Millionen Fahrgäsate auf insgesamt 20 Stationen.

Es grünt so grün – entlang der Gleise der U4

Ihre Wurzeln reichen 120 Jahre zurück in die Zeit der Stadtbahn Otto Wagners. Im Jahr 1969 gab es grünes Licht für die Umwandlung zur „grünen“ U-Bahn-Linie. 1978 ging der erste Abschnitt der U4 in Betrieb. Heute ist die Linie mit einer Streckenlänge von 16,5 Kilometern die drittlängste U-Bahn-Linie Wiens.

Die U4 führt ihre Fahrgäste über insgesamt 20 Stationen vom Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt bis vor die Tore des Lainzer Tiergartens in Hütteldorf. Grün steht dabei nicht nur für die Linienfarbe: Einige der schönsten Parks und Grünräume der Stadt liegen an der U4. Wir werfen einen Blick zurück auf die Zeitgeschichte und den Bau von Wiens grünster U-Bahn-Linie.

Die grüne Linienfärbung zieht sich wie ein Band durch die Trasse der U4, wie auch hier auf der Zollamtbrücke.

Ottos Erbe

Die U4 ist untrennbar mit dem Architekten Otto Wagner verbunden. 2018 jährte sich der Todestag des weltberühmten Stadtplaners zum einhundertsten Mal. Er entwarf mit der Stadtbahn den Vorläufer der U-Bahn. Bis heute wirkt sein Schaffen bei insgesamt acht Stationen der Linie nach. Am bekanntesten ist dabei der Otto Wagner Pavillon am Karlsplatz.

Zwei Stationsgebäude entlang der U4 werden heute noch in ihrer ursprünglichen Form genutzt. Das sind neben dem Halt inmitten des Stadtparks auch die Station am Schloss Schönbrunn. Weitere sechs Stationen sind teilweise erhalten, wie beispielsweise bei der Kettenbrückengasse oder Pilgramgasse. Das Werk Otto Wagners wird auch im neuen Buch der Wiener Linien „Die Wiener Stadtbahn“ auf  224 Seiten eindrucksvoll festgehalten.

Die Otto-Wagner-Station-Stadtpark ist ein Jugendstiljuwel mit 120 Jahren Zeitgeschichte.

Die älteste Strecke

Bereits 1968 wurde im Gemeinderat beschlossen, die bisherige Stadtbahn-Linie auf den U-Bahn-Verkehr umzustellen. Somit war die U4 zwar nicht als erste U-Bahn Wiens unterwegs, ihre Strecke ist aber nach 120 Jahren im Einsatz deutlich älter als die U1, die am 25. Februar 1978 ihre Eröffnung zwischen Karlsplatz und Reumannplatz feierte. Mehr dazu im Blog zu 40 Jahre U-Bahn in Wien. Als Donaukanallinie, Untere und Obere Wientallinie verband die U4 schon unter Kaiser Franz Joseph die heutigen Endstationen.

1976, zwei Jahre vor der offiziellen Eröffnung der U4, startete auf der Strecke zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke ein Probebetrieb. Die Umbauarbeiten von der Stadtbahn zur U-Bahn waren sehr aufwendig. So mussten zum Beispiel die Stromversorgung von der Oberleitung auf eine Stromschiene umgestellt und die Bahnsteige in den Stationen erhöht werden, damit sie von den neuen Zügen befahren werden konnten. Für besonders Interessierte haben wir den Wandel von der Stadtbahn zu der U-Bahn in einem eigenen Blog zusammengefasst.

Das erste Teilstück der U4 zwischen Friedensbrücke und Schottenring ging am 4. April 1978 in Betrieb. Bis 1981 machten die Abschnitte vom Schottenring bis zum Karlsplatz weiter nach Meidling, Hietzing und später bis Hütteldorf die Linie komplett. Seitdem verbindet die grüne Linie insgesamt elf Bezirke von Döbling bis Penzing.

Die grüne Linie

Die U4 passiert auf ihrer Strecke viele Grünanlagen und Naherholungsgebiete. Nach dem Start in Heiligenstadt, geht es entlang des Donaukanals. Den sieht man sogar direkt aus der U-Bahn heraus. Neben zahlreichen Bars und Clubs für lange Abende, dient er vor allem als Erholungsgebiet mitten in der Stadt. Nur wenige Stationen später erreicht der Zug den Stadtpark, der sich direkt an der Ringstraße befindet.

Am Donaukanal trifft die U4 unter anderem auf die Straßenbahnlinie 2.

Weiter geht es vorbei am Naschmarkt und Bruno-Kreisky-Park, bis zu einem der Wahrzeichen Wiens - dem Schloss Schönbrunn mit seinen großzügigen Parkanlagen. Wem der Schlosspark zu überlaufen ist, der kann gegenüber im Auer-von-Welsbach-Park entspannen. Die U4 befindet sich derweil schon im Endspurt, denn bis nach Hütteldorf sind es nur mehr fünf Stationen. Dort wird die U-Bahn bereits vom Wiental-Radweg empfangen, der schon an der Kennedybrücke die Verfolgung der "grünen" Linie aufgenommen hat und weiter entlang des Wienflusses bis nach Auhof führt.

Die U-Bahnlinie U4 verkehrt auch heute noch von Spittelau bis Heiligenstadt entlang der ehemaligen Stadtbahnstrecke.

Fit für die Zukunft

Um die U4 für die nächste Generation zu wappnen, sanieren die Wiener Linien die gesamte Linie seit 2014 unter dem Titel „NEU4“. Die Stadt Wien und die Wiener Linien investieren mehr als 335 Millionen Euro in die Modernisierung. Dabei werden im laufenden Betrieb die Gleise, die Stellwerke und der Gleisuntergrund getauscht, sowie die Stationen saniert.

Wie dieses Video zeigt, arbeiteten unsere KollegInnen im Sommer 2016 auf Hochtouren, um den Westteil der Strecke zu modernisieren. Insgesamt läuft die U4-Modernisierung noch bis 2024.

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