Schottentor, das Tor zur Welt
Viele Fahrgäste fahren mit der Linie 41 unter der Woche aus dem 18. Bezirk zum Schottentor. 13 Haltestellen sind es, die vom grünen Stadtrand zur Ringstraße führen. Das Schottentor ist zugleich Verkehrsknoten. Das Umsteigen ist hier auf die U2, die Straßenbahnlinien 1, 37, 38, 40, 42, 43, 44, 71, D und die Buslinien 1A und 40A möglich. Aufgrund der ovalen Form der unterirdischen Umkehrschleife, wird sie auch als Jonas-Reindl bezeichnet. „Jonas“ in Anlehnung an den damaligen Wiener Bürgermeister Franz Jonas und „Reindl“, weil die Form an einen Topf erinnert. Und letzteres wird in Wien eben als Reindl bezeichnet. Von dort aus sind die Universität Wien, das Juridicum und das Neue Institutsgebäude (NIG) rasch zu Fuß erreichbar. Der 41er bringt die Studierenden aber auch zur Med Uni, zum Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und in die Nähe des Campus der Uni Wien. Auch angehende ChemikerInnen und PhysikerInnen vertrauen der Linie 41. Wir passieren also jede Menge universitärer Einrichtungen, als wir mit Wagen Nummer 42 auf unserer Linie 41 die gut fünf Kilometer bis nach Pötzleinsdorf fahren.
Mit dem Theaterverkehr zur Volksoper
Beim nächsten großen Verkehrsknotenpunkt steigen wir aus. Und zwar unter einer der U6-Stationen, die einst Otto Wagner für die Stadtbahn entworfen hat. Otto Wagner war einer der bedeutendsten Architekten Wiens. Mehr zum Vater der Stadtbahn lest ihr hier. An der Währinger Straße liegt die Volksoper, beides Namensgeber für den Namen der heutigen U6-Station. Viele Operngäste nutzen die Linie 41 und ihre beiden Schwestern, die Linien 40 und 42, um hier her zu gelangen. 1915 gab es sogar einen eigenen Theaterverkehr. Die Linie 41 fuhr damals vom Bahnhof Währing über die Spitalgasse zur Volksoper und über Gersthof wieder zum Bahnhof Währing zurück. Von 1922 bis 1933 brachte die Linie 41 zeitweise Fahrgäste von hier sogar in die Sofiensäle im dritten Bezirk.
Aumannplatz
Weiter geht es mit dem 41er vorbei am Kutschkermarkt. Von Montag bis Samstag herrscht von 6 bis 22 Uhr reger Betrieb. Neben gehobener Marktatmosphäre gibt es auch zahlreiche Gastronomiestände und Lokale. Freitags und Samstags findet der Bauernmarkt statt. Gleich in der Nähe befindet sich das Bezirksmuseum Währing. Unser Ziel ist aber der Aumannplatz. Ignaz Aumann, Pfarrer in Währing von 1884 bis 1896 und dort verstorben, ist Namensgeber für den Aumannplatz. Er hinterließ 40.000 Kronen (umgerechnet in die heutige Zeit rund 400.000 Euro) für den Bau einer neuen Pfarrkirche, die aber wegen dem Ausbruch des ersten Weltkrieges nicht gebaut wurde. Ihm zu Ehren wurde die kleine Grünfläche 1913 zum Aumannplatz ernannt. Das „Aumann Café“ direkt daneben ist durchaus einen Ausstieg wert. Vom Schanigarten aus kann man bei einem Kaffee den Straßenbahnen beim Befahren der S-Kurve zuschauen. Die meisten werden aber wohl zur übernächsten Haltestelle fahren, nach …
Gersthof
Nach Schottentor und Währinger Straße ist Gersthof der dritte Verkehrsknotenpunkt, den die Linie 41 anfährt. Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof wurde 1898 von der Wiener Stadtbahn in Betrieb genommen. Architekt war kein geringerer als... richtig, Otto Wagner. Im zweiten Weltkrieg wurde die Station schwer beschädigt. Erst 1987 konnte der renovierte Bahnhof wieder öffnen. Heute verbindet er die Schnellbahn S45 und unsere Linie 41. Außerdem noch die Linien 9, 40, 10A und N41.
Türkenschanzpark
Bei der nächsten Haltestelle gibt es einen kleinen Ausflug in die Natur. Einer der schönsten Parks in Wien ist der Türkenschanzpark. Zu Fuß ist er in nur wenigen Minuten von der Haltestelle Türkenschanzplatz zu erreichen. Auf rund 150.000 Quadratmetern (fast 14 Fußballfelder) befinden sich nicht nur wunderschöne Teiche und zahlreiche Statuen berühmter Persönlichkeiten. Dank der Zusammenarbeit mit der benachbarten Universität für Bodenkultur (kurz BOKU) kann man hier viele seltene Pflanzenarten aus aller Welt betrachten. Größtes Highlight ist die Paulinenwarte. Sprichwörtlich sogar. Der 23 Meter hohe Aussichtsturm wird von den Naturfreunden-Währing an sechs Wochenenden im Jahr geöffnet.
Pötzleinsdorfer Schlosspark
Mit der Linie 41 fahren wir nun noch drei Stationen bis zur Endstation in Pötzleinsdorf. Diese ging übrigens am 7. August 1960 in Betrieb. Nur wenige Meter hinter der Haltestelle liegt der 354.000 Quadratmeter (größer als der Wurstelprater) große Pötzleinsdorfer Schlosspark. 1797 wurde er als privater Garten von Philippina von Herberstein angelegt. Lange Zeit lang war der Park der Wiener Hautevolee zur Sommerfrische vorbehalten. Erst 1935 wurde der Park für die Wienerinnen und Wiener eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde er dann von Fliegerbomben getroffen und im Juni 1949, nach Aufräum- und Reparaturarbeiten, vom damaligen Bürgermeister Theodor Körner wieder eröffnet.
Seither begeistert der Pötzleinsdorfer Schlosspark mit all seinen Denkmäler, Skulpturen, dem Streichelzoo, einem großen Spielplatz und großzügigen Grün- und Waldflächen die BesucherInnen, die größtenteils mit der Linie 41 ankommen.