29. Oktober 2017: Es stürmt! Am Kai ist ein Baum aufs Gleis gefallen und hat unsere Stromleitung stark beschädigt! Die Straßenbahn kann deshalb nicht mehr weiterfahren. Wenn wir euch wegen einer Störung nicht wie gewohnt rasch und bequem durch die Stadt führen können, werden wir ganz unrund. Wir setzen deshalb alle Hebel in Bewegung, um so rasch wie möglich wieder im normalen Takt fahren zu können. Um so eine Störung zu beheben, benötigen wir auch die Hilfe der Blaulichtorganisationen wie Polizei oder Feuerwehr. Dutzende Personen sind dann im Einsatz, um die Strecke so rasch wie möglich wieder freizugeben. In den folgenden Zeilen haben wir euch das Einsatzprotokoll zusammengefasst.
13:06 Uhr
Ein Fahrer der Linie 31 funkt in die Leitstelle: „Da liegt ein Baum auf dem Gleis!“ Der Sturm der vergangenen Stunden hat einen Baum am Franz-Josefs-Kai entwurzelt. Die Bim ist deshalb blockiert und kann nicht weiterfahren.
13:07 Uhr
Die Leitstelle ruft die Feuerwehr und informiert die DisponentInnen aller betroffenen Straßenbahnlinien im Umkreis: 2, 5, 25, 26, 30, 31, 33. Gemeinsam mit der Leitstelle organisieren die DisponentInnen Routen, auf die nachfolgende Straßenbahnen der Linie 31 ausweichen können. Ein Revisor der Wiener Linien ist in unmittelbarer Nähe. Er organisiert die Abläufe am Einsatzort. Währenddessen beginnt die Leitstelle mit Durchsagen und aktualisiert die Verkehrsmeldungen auf der Website, in der WienMobil-App und in den Social-Media-Kanälen der Wiener Linien, um alle Fahrgäste zu informieren.
13:09 Uhr
Da der Baum die Stromleitung getroffen hat, ruft die Leitstelle umgehend die OberleitungstechnikerInnen. Diese brechen so rasch wie möglich auf und fahren mit Blaulicht zum Kai.
13:12 Uhr
Der Einsatzleiter der Wiener Linien und die Polizei werden von der Leitstelle verständigt.
13:16 Uhr
Polizei und Feuerwehr sind am Einsatzort angelangt.
13:20 Uhr
Der Funkwagen der Wiener Linien ist am Weg zum Kai.
13:26 Uhr
Erster großer Lagebericht des Revisors an die Leitstelle: Als der Baum auf die Leitung gefallen ist, ist diese nicht gerissen. Es gab deshalb keinen Kurzschluss, die Leitung führt immer noch Strom. Damit die Feuerwehr den Baum entfernen kann, muss der Strom abgedreht werden.
13:29 Uhr
Die OberleitungstechnikerInnen sind am Einsatzort eingetroffen.
13:34 Uhr
Nach Rücksprache mit den MitarbeiterInnen am Einsatzort wird der Strom im betroffenen Bereich abgeschaltet.
13:37 Uhr
Die Stromleitung ist nun geerdet. Die Feuerwehr kann damit beginnen, den Baum zu entfernen.
13:44 Uhr
Der Mitarbeiter aus dem Funkwagen fordert einen Spritzwagen an, der die Schienen nach dem Ende der Arbeiten gründlich reinigen wird.
13:50 Uhr
Der Einsatzleiter der Wiener Linien trifft ein. Er informiert die Leitstelle, wie genau der Baum die Stromleitung beschädigt hat. Ein nötiges Ersatzteil ist bereits aus der Werkstätte angefordert. Die Leitstelle weiß nun, dass die Störung noch rund zwei Stunden dauern wird. Sie entwirft einen Plan, wie der Straßenbahnverkehr in dieser Zeit bestmöglich organisiert werden kann. Die Linie 31 dreht während der Arbeiten am Wallensteinplatz um.
Jeder weiß, was er während der Störung zu tun hat
Wir wissen nun, was genau beschädigt ist und wie wir die Leitung wieder funktionstüchtig machen. Während das Ersatzteil aus der Zentralen Werkstätte der Wiener Linien zum Einsatzort transportiert wird, entfernt die Feuerwehr den entwurzelten Baum. Die Leitstelle kümmert sich unterdessen darum, dass Straßenbahnen umgeleitet und alle betroffenen Fahrgäste informiert werden. Sie macht regelmäßige Durchsagen über das Lautsprechersystem. Störungsmeldungen auf der Website, in der WienMobil-App und in den Social-Media-Kanälen der Wiener Linien werden laufend aktualisiert.
14:31 Uhr
Die Feuerwehr hat den größten Teil des Baums von der Strecke entfernt. Nun beginnen die TechnikerInnen der Wiener Linien damit, die beschädigte Leitung zu reparieren.
15:19 Uhr
ArbeiterInnen der Wiener Linien entfernen die letzten Reste des umgestürzten Baums von der Strecke.
15:25 Uhr
Das Ersatzteil ist eingetroffen und wird montiert. Die Leitstelle nimmt Kontakt zur Straßenreinigung der Stadt Wien (MA 48) auf, um die in der Haltestelle liegenden Äste zu entfernen.
16:02 Uhr
Die Energieleitstelle schaltet den Strom wieder ein. Eine Straßenbahn dient als Probezug und testet die reparierte Leitung.
16:16 Uhr
Das System ist wieder vollkommen hochgefahren. Die Linie 31 nimmt drei Stunden und zehn Minuten nach dem ersten Funkspruch wieder den normalen Fahrbetrieb auf. Die DisponentInnen übernehmen nun und sorgen dafür, dass das Intervall so rasch wie möglich wieder normal ist.
Wir fahren wieder!
Ganz schön stressig, so ein großer Einsatz! Zum Glück fällt nicht jeden Tag ein Baum aufs Gleis. Die meisten Störungen wie falsch geparkte Autos oder Rettungseinsätze dauern weniger als eine Stunde.