Covid-19 hat das Leben vieler Menschen und somit auch die Wiener Linien in Österreich über die letzten Monate nachhaltig beeinflusst. Seit Beginn der Coronakrise haben wir deswegen in einem extra Krisenstab laufend Maßnahmen getroffen, um Fahrgäste und MitarbeiterInnen in den Öffis zu schützen und Wien mobil zu halten.
„Grundsätzlich wurden bisher bekannterweise keine Infektionsketten („Cluster“) in öffentlichen Verkehrsmittel nachgewiesen“, weiß die Epidemie-Ärztin der Wiener Linien Yvonne Popper. Damit das so bleibt, ist neben unseren Maßnahmen auch das richtige Verhalten unserer Fahrgäste wichtig. In diesem Text geben wir euch deswegen Tipps zur sicheren Fahrt mit den Öffis in der Zeit von Corona.
Mund-Nasen-Schutz tragen
Seit Anfang Mai muss beim Betreten öffentlicher Orte in geschlossenen Räumen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Für Öffi-Fahrgäste ist das nichts Neues: Bereits seit 14. April galt in allen Fahrzeugen und ab den Ticketentwertern die Maskenpflicht, mit der neuen Verordnung weitet sich diese lediglich auf den gesamten Bereich der U-Bahn-Stationen aus. Aber wieso sind gerade die Masken so wichtig?
Die Übertragung von Covid-19 erfolgt durch sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei wird der Erreger mit Flüssigkeit (z.B. Speichel) in klitzekleinen Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Naseputzen von infizierten Personen an die Umgebung abgegeben und von gesunden Menschen aufgenommen, so Popper. In die Armbeuge zu husten oder niesen wirkt dem zwar auch entgegen, das richtige (!) Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verhindert die Verbreitung aber am effektivsten. So schützt ihr nicht nur euch selbst, sondern alle Fahrgäste mit Maske sich gegenseitig.
Deswegen haben wir die Maskenpflicht auch in unseren Beförderungsbedingungen verankert. Das bedeutet, dass die Wiener Linien Personen, die sich nicht daran halten, die Beförderung verweigern können. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind übrigens nur Kinder unter 6 Jahren und Personen, die aus gesundheitlichen Gründen den Mund-Nasen-Schutz nicht tragen können.
Achtsam sein
Wegen der Aufhebung vieler Einschränkungen und Normalisierung des Alltags fahren wieder immer mehr Wienerinnen und Wiener mit den Öffis. „Durch die Wahrung von Distanz kann man aber gut verhindern, dass man z.B. die Speicheltröpfchen seines Gegenübers einatmet“, weiß Yvonne Popper.
Damit das machbar ist, fahren unsere U-Bahnen bereits seit 11. Mai, Bus und Bim seit 18. Mai wieder im dichtestmöglichen Intervall. Ab 30. Mai sind außerdem wieder die Nachtbusse in einem 30-Minuten-Intervall unterwegs. Außerdem bitten wir die Fahrgäste mit Durchsagen regelmäßig, alle Einstiege zu benutzen und sich so in den Fahrzeugen gleichmäßig zu verteilen.
Mit der Öffnung der Geschäfte, Museen und Restaurants wird es natürlich schwieriger, in den Öffis immer den Mindestabstand von einem Meter einzuhalten. Umso wichtiger ist es, sich an die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht zu halten. Dies verhindert auch bei engerem Kontakt die ungewollte Aufnahme von Speicheltröpfchen des Gegenübers und hält so das Ansteckungsrisiko in allen Fällen minimal, so die Epidemieärztin.
Hände waschen
Um die Chancen einer sogenannten Schmierinfektion gering zu halten, empfehlen wir nach jedem Aufenthalt außerhalb der eigenen vier Wände ein gründliches Händewaschen mit warmem Wasser und Flüssigseife. Denn: „Dadurch werden viele unerwünschte Keime weggewaschen und unser wichtiger Hautschutzmantel nicht zerstört. Desinfektionsmittel sollten nur in Notfällen und im medizinischen Umfeld verwendet werden, denn sie haben mehr Nachteile als Vorteile (zerstören unseren natürlichen Hautschutz, trocknen die Haut aus, können Ekzeme oder Allergien verursachen, können zur Resistenzentwicklung von Keimen beitragen)“, weiß die Expertin und „grundsätzlich ist die Ansteckung mit Covid-19 über Gegenstände wie Haltestangen, Türgriffen sehr unwahrscheinlich.“
Wir reinigen und desinfizieren trotzdem alle Stationen und Fahrzeuge täglich. Außerdem öffnen wir die Türen überall dort automatisch, wo es technisch möglich ist, und verringern so gemeinsame Berührungspunkte unter unseren Fahrgästen.
Mythencheck: Klimaanlage als Virenschleuder
Da sich Covid-19 nicht direkt über die Luft, sondern nur über Tröpfchen und Feuchtigkeit in der Luft verbreiten kann, stellen die Klimaanlagen in unseren Fahrzeugen kein zusätzliches Ansteckungsrisiko dar. Genauer gesagt minimieren unsere Klimaanlagen dieses Risiko sogar! Denn sie entfeuchten die Luft und saugen in der warmen Jahreszeit Frischluft von draußen an. Durch diesen regelmäßigen Luftaustausch wird die Konzentration der Tröpfchen in der Raumluft gesenkt und die Gefahr einer Ansteckung gesenkt.
Neben angenehmen Temperaturen in der warmen Jahreszeit in bereits 75% unserer Fahrzeuge helfen die Klimaanlagen also auch im Kampf gegen Corona.